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1 Kommentar

  1. Vanessa

    „sind in der Regel harmlos“ 😮

    …da kann ich nur fragen, wie man so etwas schreiben kann… aber vielleicht muss man die abartig perversen Schmerzen erst erlebt haben. Ich hatte über etwa 2 Jahre verteilt Koliken. Einige waren so schlimm, dass man sich im Nachhinein fragt, wie man solche Schmerzen überleben kann. Das strahlt in die rechte Schulter, bis man die kaum bewegen kann, weil der Nerv zur Gallenblase im Rückenmark nahe dem rechten Unterschulternerv liegt. Es strahlt ins Magennervengeflecht, sodass ich mich regelmäßig leer gekotzt habe, obwohl der Magen in Ordnung war, und in das Darmnervengeflecht, weshalb ich mich dann regelmäßig leer geschissen habe, obwohl der Darm in Ordnung war.. und das teils gleichzeitig. Es strahlt in den Solarplexus, das alleine reicht, um einen Boxer auf die Matte zu schicken. Und es strahlt ins Zwerchfell, bis man nur noch flach atmen kann. Da kann man vor Schmerzen weder sitzen, noch stehen, noch liegen, und das tut so derart abartig lausig pervers weh, dass es einen zerreißt und man ist nass geschwitzt. Bis es irgendwann auch mal aufhört zu schwitzen, weil man dehydriert, aber der Zustand kann bei steckendem Stein bis 2 Tage gehen. Ich bin eine Nacht auf der Bettkante sitzend 3x davon wach geworden, dass ich vor Schmerz weggesackt und rückwärts ins Bett gesackt ist. Dann kam Gelbsucht, brauner Urin und silbrigweißer Stuhlgang dazu und ich habe pro Tag 1/2 Kg verloren. Und einige Leberwerte waren bis 20fach (!!) über dem Höchstwert. Da wusste ich: Ich bin fast tot. Raus damit, aber schnell!!
    Ich habe versucht, die Gallenblase zu retten, war stolz darauf, dass Körperchen noch komplett ist… es hätte mir fast das Leben gekostet. Bei der Entfernung der Gallenblase nach einen Monat Entzündung wäre ich fast auf dem OP-Tisch geblieben. Die Methode mit den kleinen Schnitten endoskopisch war bei mir fast am Ende, erst mit zusätzlichem Schnitt konnte der Chirurg darin genug sehen, ansonsten hätte es eine Not-OP am offenen Bauch gegeben mit gut 40% Sterberisiko. Im OP Bericht stand dann, dass die Gallenblase derart geschwollen war, dass sie auf den Darm drückte und da bereits dabei war, daran festzuwachsen. Und die Untersuchung der Gallenblase ergab Steine ohne Ende, Gries, der den Ausführgang verstopfte, und Beginn der Aushärtung von innen (Porzellangallenblase).
    Vorher sagte man mir nach der OP hast du nie wieder Schmerzen. Ja Scheiße, nach ein paar Tagen Pause kamen die Kolliken wieder, wenn auch weniger schmerzhaft, aber öfter und länger. Irgendwie war nun erst recht alles außer Kontrolle. Also ab in den Kernspin zum Schichtröntgen des gesamten Gallengangsystems… Da kam dann rauß, was ein Arzt (da vom Darm verdeckt) auf einem normalen Ultraschall auch tatsächlich nicht sehen kann: Der ganze Gallenlebergang war auch mit Steinen voll. Der Gang wird vor dem Auslass zum Darm breiter. Dann kommt ein Schließmuskel, damit die PooPoo nicht in den Gallengang kommt. Der war bei mir sehr eng, und dahinter, weil zu groß, hatte Körperchen alle großen Steine gesammelt. Da sah man so rund 15 Steine sicher, die aus Platzmangel schon dabei waren, zu 3 großen Klumpen zu verklumpen.
    Also nächste OP, retrograd mit der Sonde durch Magen und Darm… dann wird der Schließmuskel geschlitzt, um den Durchlass zu erhöhen, und dann geht man normal mit einem Körbchen da rein, die Steine rausfischen. Die Chirurgin sagte nur ich mache das so 3x in der Woche, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Kaum den Muskel eingeschnitten, quoll das Gallensteingemisch nur so daher, mit richtig Überdruck. Danach ist sie da rein: Alles sauber ausgekotzt, Steine im Gang eingewachsen zum Glück nicht, Hepatitis, Pankreatitis scheinbar nicht, also schnell raus da und hoffen.

    Das ist jetzt 4 Jahre her. Ich weiß, dass ich riesiges Glück hatte. Und ich bin zu spät zur OP, ganz klar: Meine Schuld. Aber bitte, schreibt nicht so einen Scheiß vonwegen harmlos. Cholelithiasis (Gallenblasensteine) und Choledocholithiasis (Steine im Gang) haben beide absolut das Potential, einen ins Jenseits zu befürdern. Dass ich das überlebt habe, wundert mich bis heute oft. Es hat mich grundlegend verändert. Jeder Tag ist nun ein Plus und ein Geschenk. Alleine die Erinnerung an die Schmerzen treibt mir Angst in die Knochen und oft sehe ich flehend in den Himmel und frage mich, wer mich da vom Sterbebett in Teufels Hallen losgebunden hat. Eigentlich überzeigter Atheist, aber mit dem Herz in Südostasien (besonders Thailand), hat mich das zur gläubigen Anhängerin von Guanyin gemacht, der Göttin des Mitgefühls, die die 3 übel der Welt bekämpft: Das Leid der Leute, wenn sie alt werden, das Leid der Leute, wenn sie krank sind, und das Leid der Leute, wenn sie sterben. Wie gesagt, normal bin ich sehr down to earth, aber sie ist die beste Erklärung, die ich in 4 Jahren gefunden habe. Denn ich war fast tot.

    Also bitte: Gallensteine sind lebensgefährlich und die Krankheit ist NICHT heilbar im Sinne von keine Steine mehr. Man kann nur die Gallenblase opfern, damit der Rest überlebt.

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